Sigalit Landau

Dead Sea

Eine 250 Meter lange Schnur durchdringt 500 Wassermelonen und bildet ein sechs Meter langes spiralförmiges Floß im gesättigten Salzwasser des Toten Meeres. Die Spirale dreht sich wie ein Strudel, entgegen ihrer normalen Richtung. Ich schwebe eingesperrt in der Kette der Spirale, zwischen dem Zentrum und der Peripherie des süßen Floßes. Ich greife gegen die Richtung des sich drehenden Floßes zu einem kleinen Bereich, wo die Frucht verwundet, rot und dem Salz ausgesetzt ist. Die Salzlösung des Toten Meeres sorgt für Auftrieb, sodass alles gut auf seiner Oberfläche schwimmt. Die Spirale wird allmählich zu einer dünnen grünen Linie, die den Rahmen und die Ansicht verlässt.

Pinning Hope

Ein gewebtes Seil verbindet eine Gruppe von Aufhängeschlaufen. Eine Gruppe/Gesellschaft/Menge bereitet sich auf einen Akt der Auslöschung, Stillegung, Blindheit vor. Wenn unser Sichtfeld am Ende versperrt ist, ist es unmöglich, an eine Zukunft zu denken. Unsere Erfahrung im Toten Meer hat bewiesen, wie sehr sich Seile und Salze mögen. Die Kristalle, die sich um ›Pinning Hopes‹ bilden, stabilisieren und umarmen den kollektiven Haufen von Schlaufen. Sie sind gesättigt vom bitteren Wasser und den Tränen des Tiefpunktes der Erde; die Umgebung verdunstet vor unseren Augen, während wir nach Erinnerungen suchen. Gegenüber Masada: Große Hoffnungen sind nirgendwo zu finden. Aber es gibt Aktion. Es gibt den Akt der Kunst. Die Kunst des Recyclings von Bedeutung und Erdkunst, die entlang der Nordküste des Meeres ihre weite Mündung öffnet. Eine chronische, von Menschenhand geschaffene Tragödie um einen sterbenden See.

Biografie

Sigalit Landau (*1969 Jerusalem, Israel) lebt und arbeitet in Tel Aviv, Israel.