Finale – Berlin 2023

12.05.–16.07.2023

Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag
12-20 Uhr an Tagen ohne Dialogprogramm
12-22 Uhr an Tagen mit Dialogprogramm

DI-MI-DO 18-18:30 Tanz-/Musik-/Sprechprobenstücke als Solo oder Duo

Eintritt frei!

Uferhallen | Berlin 2023

ZUR NACHAHMUNG EMPFOHLEN! ZNE! expeditionen¹ erkundungen in ästhetik und nachhaltigkeit

¹ Die Ausstellung startete 2010 mit dem Titel ZUR NACHAHMUNG EMPFOHLEN! expeditionen in ästhetik und nachhaltigkeit. Durch die gesellschaftliche Diskussion zum Kolonialismus sensibilisiert wurde klar, dass Expeditionen ein kolonialer Begriff ist. Daher verwenden wir statt ›expeditionen‹ ›erkundungen‹. Die Sichtbarkeit der Veränderung statt Streichung beabsichtigt, den Denkprozess nachvollziehbar zu machen.

Bringing the harvest and the questions home

Pressewand

22.Mai 2023 – taz |  13. Mai 2023 – tagesspiegel (mehr Resonanz in der Presse)

Cornelia Hesse-Honegger, Wissenskünstlerin, Seh-Forscherin, seit Beginn der Ausstellung, Berlin 2010 dabei mit ihrer Arbeit Heteroptera – Bilder einer mutierenden Welt

Auszug aus ihrer Rede zur Eröffnung des Finales von ZNE! am 11.05.23

Meine Damen und Herren,

»Zur Nachahmung empfohlen!« begann 2010 hier in Berlin. Die  Ausstellung wurde konzipiert und gestaltet, als die Umweltfrage noch nicht so heftig diskutiert wurde, aber man schon hätte wissen können, was auf uns zu kommt, wenn man es gewollt hätte.

Adrienne Goehler hat die Ausstellung geschaffen und während 13 Jahren mit ihrer ganzen Kraft und Können durchgezogen, durchgestanden. Jetzt da die Ausstellung dem Ende zugeht, ist das, was sie sich gewünscht hat, nämlich eine virulente Umweltdiskussion, Wirklichkeit geworden. Adrienne hat ein Zeichen gesetzt und sie hat Bewusstsein geschaffen, bei Tausenden von Menschen auf allen Kontinenten. Dafür danke ich Dir herzlich. …

Eröffnung ZNE! Uferhallen Berlin 2023

ZUR NACHAHMUNG EMPFOHLEN! ZNE! wird genau an diesem Ort schließen, an dem vor 13 Jahren die Wanderausstellung begann.

Zwischen 2010 und heute liegen viele Tausend Seemeilen und Landkilometer an Distanzen, vier Kontinente, viele bange Stunden in Häfen wegen korrupter Zollabfertigungen und verspäteter Ankünfte der Schiffe. Die Maß- und Transporteinheit blieb über die gesamten 13 Jahre immer der 40-Fuß-Container, von Anfang an auf einen halbwegs akzeptablen ökologischen Fußabdruck achtend. ZNE! ist bezogen auf Größe, Internationalität, Fülle der künstlerischen Herangehensweisen zur Pionierin einer anderen künstlerischen Praxis geworden. An jedem neuen Ausstellungsort haben wir die jeweiligen künstlerischen, wissenschaftlichen und umweltaktivistischen Kompetenzen integriert, dadurch veränderte und verdichtete sich die Präsentation immer aufs Neue. Wir haben auf der Wanderung die Arbeiten von insgesamt 128 Künstler:innen aus 27 Nationen gezeigt, aktuell sind es noch 70 Arbeiten; 40 davon sind von Anfang an dabei, andere sind in den jeweiligen Ländern und Städten dazugekommen,  in die uns unsere Erkundungen geführt haben. ZNE! gastierte u.a. in den Hauptstädten Äthiopiens, Perus und Chinas, in Mumbai, Sao Paulo, Puebla, Haifa und Jerusalem. 225.000 Besucher:innen haben die Ausstellungen gesehen, dafür haben wir an 29 Ausstellungsorten  mit 19 Projektpartner:innen zusammengearbeitet.

So wollen wir auf dieser letzten – analogen – Station das bisher Erfahrene und Erlernte resümieren, vertiefen und erörtern, was davon zur Nachahmung empfohlen! ist und bleibt. Bei diesem kritisch-reflektierenden Blick begleiten uns Impulse und die Fragen der Künstler:innen und Kollektive, die ZNE! ausmachen. Die Kunstwerke thematisieren aktuell eine Bandbreite von Themen: Klimawandel, Biodiversität, Plastikverschmutzung, erneuerbare Energien, fossile Energien und Atomenergie, Zugang zu Wasser, seltene Erden, Raubbau an und Versiegelung von Flächen, nachhaltiger Konsum, auch alte Kulturtechniken wie die Gewinnung von Terra Preta, das Filtern von Wasser, Re- und Upcycling. Dabei schärfen sie den Blick auf die Betrachtung von Flucht, Vertreibung, Hunger, Schulden(abbau) und Demokratisierung.

Installation Néle Azevedo zur Eröffnung von ZNE! Berlin 2023

Der Ort – Uferhallen Berlin

Uferhallen, Uferstraße 8
13357 Berlin-Wedding

Sie erreichen uns mit der BVG:
U-Bahnlinien :
U8 Pankstr. 
U9 Nauener Platz
Buslinien:
N8 Uferstr. | U Osloer Str. | U Nauener Platz
N9 Exerzierstr.
M27 Brunnenplatz
 M27 U Pankstr. | Wiesenstr.

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Der Dialog zwischen Kunst und Nachhaltigkeit bei ZNE! stützt sich auf Pioniere wie die amerikanische Konzeptkunst und Land Art der 1960er Jahre, darunter Robert Smithson mit seiner legendären Arbeit Spiral Jetty, auf die Performance von Gordon Matta-Clark Oxygen Bicycle | Fresh Air Cart gegen Smog von 1972, dem Jahr des ersten Berichts des Club of Rome. Eine weitere Referenz ist das Landschaftskunst-Stadt-Werk von Joseph Beuys 7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung.

Die Klimakrise ist eine Kulturkrise und somit auch eine der Vorstellungskraft

Amitav Ghosh

Only when people are in a position to use their own creative potentials, which can be enhanced by an artistic imagination, will a change occur [….] Art can and should strive for an alternative that is not only aesthetically affirmative and productive but is also beneficial to all forms of life on our planet.

A Manifesto for the Twenty-First Century – Rasheed Araeen, Ecoaesthetics.