Im Jahr 2007 war die Installation Siegesgärten | Victory Gardens von Ines Doujak eines der beliebtesten Kunstwerke der documenta 12 in Kassel: Ständig standen Besuchertrauben um Doujaks großen, hoch auf weiß gestrichenen Ästen stehenden Pflanzentrog, an dem einiges auffallend verkehrt war: einerseits die weißen Äste, die wie ausgebleichte Knochen nach unten wuchsen, andererseits die »Pflanzen« oben, die keine Blumen waren, sondern Samentütchen, bedruckt mit verstörenden Bildern und Textinformationen. In den kurzen Texten auf den Tütchen ging es um die neokolonialen Praktiken der »Biopiraterie«, also um die Wege, auf denen natürliche Ressourcen von »Biodiversitäts«-Regionen des Südens durch transnationale Konzerne angeeignet und vermarktet werden.
Text (Auszug): Vitus Weh