Christine Henry
From the Beginning to the Anthropocene, 2022
Ein Geschwader von Vögeln fliegt über den Ausstellungsraum. Über ihnen befindet sich nicht der weite Himmel, sondern die einschränkenden Linien und Winkel der vom Menschen geschaffenen Strukturen. Vor diesem unbeweglichen Hintergrund wirken die Vögel wie gefangen und des Lebens beraubt. Bei näherem Hinsehen offenbaren sie Körper aus Kokosnussbaumrinde, Beine und Krallen aus Eisen und Köpfe, von Plastikpanzern bedeckt, machen sie zu grotesken Kreaturen. Mit der Kombination von Rohmaterial und vom Menschen hergestellten Produkten blickt Christine Henry in die Vergangenheit, in den Ursprung des Lebens auf der Erde, als Lebewesen aus dem Wasser auftauchten, halb Fisch, halb Vogel, sowie in die Gegenwart und die Zukunft, wo die völlige Blindheit des Menschen gegenüber der Art und Weise, wie er produziert, konsumiert und seinen Abfall wegwirft, zur Hauptursache für das Massensterben von Fauna und Flora geworden ist. Die Installation stellt die exzessive Nutzung und Ausbeutung von Rohstoffen durch den Menschen in Kontrast zu Plastik, einem künstlich hergestellten und biologisch nicht abbaubaren Material, das die Umweltverschmutzung weltweit verschlimmert. Es ist notwendig, die Gründe für das große Massenaussterben zu verstehen und die Besucher:innen aufzufordern, über die Vergänglichkeit und Unsicherheit der Umwelt nachzudenken, um in den wirklichen Fragen des Lebens aktiv zu werden.