Ersetzt man ›Ökonomie‹ durch ›Ökologie‹ entstehen neue Beziehungen und die Natur rückt ins Zentrum. Die menschliche Entwicklung muss unter Hinzuziehung von nicht nur monetären, sondern Werten wie ›Gleichheit‹ und ›Gleichgewicht‹ neu gedacht werden. »Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.«, schrieb Gandhi im Bezug auf die Ressourcen des Planeten.
Beispiele gibt es genügend. Die Blumenfelder am Fluss Yamuna in Delhi existieren seit mehr als 200 Jahren. Hier ist der Fluss noch sauber, bleibt unberührt vom Abwasser der Stadt. Die Erde der Flussufer ist sehr fruchtbar – jedes Jahr wird sie von den Hochwassern aus dem Himalaya herab geschwemmt. Bauernfamilien bewirten hier seither hunderte von Ringelblumenfeldern, ohne Pestizide oder Dünger zu verwenden. Der Blumenhandel ernährt nachhaltig Land und Menschen.
Es gibt aber schon neue Pläne die Ufer in Luxusdomizile mit Flussblick für die neue Elite zu verwandeln. Auch der alte Bauernmarkt soll der ›globalen‹ Stadt Platz machen. Die Landwirte befinden sich im Dilemma einer Konkurrenzsituation zwischen ihrer lokalen Wirtschaft und globalen Zukunftsfantasien.
Die Fruchtbarkeit des Geldes hat die Fruchtbarkeit der Erde ersetzt.
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