Peter Reichenbach entwickelte das Projekt »sevengardens«, angelehnt an Färbergärten, als Sozialskulptur. »Die Idee dahinter ist, ein soziales Lernnetzwerk aufzubauen, in dem über die Kunst als lösungsorientiertes Lernspiel relevante Themen wie Klimawandel, Gen-Erosion etc. aktiv und gemeinschaftlich angesprochen werden« erklärt der Künstler. Die UN-Dekade »Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)«, die zum Ziel hat, das Thema Nachhaltigkeit weltweit in die Bildungssysteme zu integrieren, spielt eine zentrale Rolle im Konzept von »sevengardens«. Dabei geht es Reichenbach nicht ausschließlich um Unterrichtsprozesse, sondern vor allem um die Sensibilisierung für grundlegende Kompetenzen, für die eigenen sowie die von anderen. Im Kern geht es darum, Wissen aufzubauen und somit Perspektiven und ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu schaffen.
Die Herstellung und anschließende Nutzung von natürlichen Farben ist ideal, um auf einfache Art und Weise den Umgang mit natürlichen Ressourcen zu vermitteln. Kunst und Kreativität sind seit dem Neolitikum der Schlüssel hierzu. Dabei ist es Peter Reichenbachs Ansatz, die Farbe in einer Gruppe mittels einer indigenen Methode selber herzustellen und dabei die Grundlagen für eine Transformation der Gesellschaft auszudenken und zu entwickeln.
Zu den Grundprinzipien von sevengardens gehört das Überschreiten von Grenzen. Das sind die Grenzen zwischen Ländern – sevengardens hat mittlerweile Partner in der ganzen Welt – ebenso wie die imaginären Grenzen zwischen Lehrenden und Lernenden, zwischen verschiedenen Fachbereichen, zwischen Kinderkunst und Hochkultur u.v.m. In einer Kultur des miteinander und voneinander Lernens finden Kunst und Naturwissenschaften zusammen, lernen Kultureinrichtungen von Schulen, die Inklusion und altersübergreifenden Unterricht praktizieren. Peter Reichenbach präsentiert seine Werke, mit von Kindern hergestellten Farben, an Orten der schönen Künste, wo sie neben den Werken etablierter Künstler stehen.
»Damit erfüllte sich das Koan meines Zen-Meisters Tong, der mir einst sagte, ich solle sieben Gärten gründen«. Reichenbach 1996